Im Jahre 1948, das erste offizielle Neusser Bürger Schützenfest nach dem Krieg war einige Tage beendet, fanden sich Freunde zusammen, um einen neuen Schützenzug zu gründen.

Alle hatten die Kriegswirren und die folgenden Jahre bis zur Währungsreform recht und schlecht überstanden und wollten es nun ihren Vätern und Großvätern gleichtun, aktiv in den Reihen der Schützen mitzumarschieren und das alte Neusser Brauchtum fortsetzen. Die Gründungsversammlung fand im "Haus der Altstadt" auf der Rheinstraße statt und Heinrich Orth wurde hierbei zum Zugführer gewählt. Die Wahl, bei welchem Korps man mitmarschieren würde, fiel mit knapper Mehrheit zu Gunsten des Neusser Grenadierkorps aus und man gab sich den Zugnamen "Blaue Blömkes". Gründungsmitglieder waren: Heinz Klöcker, Ludwig Grau, Hans Schröder, Heinrich Orth, Hans Preißner, Willi Hamacher, Fritz Hermanns, Leo Fliesgen und Emil Vierbüscher.  

Schon im Jahre 1949 wurde der erste Zugkönig ermittelt. Dieses Vogelschießen fand auf dem Schulhof der Weingart-Schule statt. Der erste Zugkönig war Emil Vierbüscher. Zum Schützenfest im Jahre 1949 hatte der Zug eine Stärke von 9 Marschierern und es sei daran erinnert, daß die Chargierten (Leutnant und Feldwebel) ohne Säbel, nur mit einer Reitpeitsche als Zeichen ihres Standes, mitmarschierten.

Schon im darauffolgenden Jahr wurde die erste Großfackel gebaut mit dem Thema "Munition fürs Schützenfest". Es handelte sich hierbei nicht um die explosive, sondern um die hochprozentige, flüssige Munition.

An diese schlossen sich im Laufe der Jahre noch viele weitere Großfackeln an. An einige erinnert man sich im Kreise der "Blauen Blömkes" noch gerne zurück, z. B. "Erste Grenadier zum Mond"; "Oberst om Moped"; "Den Schirm tragen wir zum Schein, zum Schützenfest ist Sonnenschein"; "Wie sich die Zeiten doch ändern". All diese Großfackeln wurden auf den verschiedensten Bauplätzen, unter teils widrigen Umständen erstellt, z. B. bei Lonnes in der alten Papierfabrik, in den Pausenhallen von Schulen, in Feldscheunen, in Schuppen und Garagen. Aber all dem zum Trotz, es wurde und es wird weitergebaut. 

Unsere Vereinslokale waren in diesem Zeitraum die Gaststätte Pullen (bis 1958), die "Hopfenstube" (bis 2012), und der "Lindenhof" (bis 2015). Alle Lokale lagen im Schatten von St. Dreikönigen, wo einige der "Blauen Blömkes" geboren wurden und noch heute beheimatet sind. Seit Juli des Jahres 2015, haben die "Blauen Blömkes" ihr Vereinslokal im "Vogthaus".

Einige Freunde und Kameraden schieden aus den Reihen der "Blauen Blömkes" aus, aber es wurden auch neue Freunde gefunden und die sind bis zum heutigen Tage dem Zug als aktive Marschierer treu geblieben.

Aber nicht nur die Aktivitäten als Schützen finden Erwähnung, nein auch andere Zusammenkünfte und Festivitäten. Dies sind z.B. gemeinsame Ausflüge mit unseren Damen, Vogelschießen, monatliche Versammlungen und vieles andere mehr. Zurzeit marschieren 22 aktive Schützen über "unseren" Neusser Markt und es wird unser aller Ziel sein, "neue" Freunde zu finden, die die Tradition fortsetzen, die einst im "Haus der Altstadt" gegründet wurde. So möge der Grenadierzug "Blaue Blömkes 1948", getragen von seinen Mitgliedem, noch manches Jahrzehnt "ob d'r Maat" kommen, traditionsverbunden die Gegenwart meistern und mit wachem Blick in die Zukunft sehen.